Tribal sovereignty (Vereinigte Staaten)

Karte der Vereinigten Staaten, Reservate in Weiß
Seit 1979 betreiben Indianerstämme Casinos auf ihren Gebieten. Diese bilden eine wichtige Einnahmequelle für die Reservate und schaffen Arbeits­plätze. Hier: Avi Resort and Casino in Nevada
Das Mohegan Sun des Mohegan Stammes. Die US-amerikanischen Indianerstämme betreiben 400 Indianerkasinos landesweit, primär an der Westküste und in den Grenzstaaten zu Kanada.
Turning Stone Resort and Casino Hotel in New York wird von der Oneida Indian Nation betrieben.
Beispiel: Der Vertrag von Fort Laramie 1851 legte das Sioux-Territorium vertraglich fest. Doch die Verträge wurden nicht eingehalten. Große Gebiete gingen durch Ver­ord­nungen und Gesetze nach 1876 den Sioux verloren.
Auswirkungen des Dawes Act. Große Gebiete der Rosebud Indian Reservation in South Dakota gingen verloren. Ursprünglich umfasste die Reservation 5 Counties. Nach dem Allotment gingen 4 Counties verloren.
Henry L. Dawes. Eigentlich wollte Dawes den Indianern mit seiner Gesetzes­vorlage helfen, volle Staats­bürger der USA zu werden. Durch das nach ihm benannte Gesetz verloren die Stämme einen Großteil ihrer Stammesgebiete.
Verwaltung der Standing Rock Reservation in Fort Yates (2014)
Stammes-Fahnen in Eagle Butte Cheyenne River Reservation
Studio von KTNN Radio in Window Rock, Navajo Reservation, Arizona. Viele Stämme betreiben ihre eigene Radio Station
Viele Reservate verfügen über eigene Polizeieinheiten. Hier ein Navajo Nation Police Streifenwagen aus Arizona

Unter Tribal sovereignty versteht man in den Vereinigten Staaten von Amerika das Recht der Ureinwohner, sich selber zu verwalten und zu regieren. Die Regierung der Vereinigten Staaten erkennt die Indianerstämme als Nationen an und verwendet die Begriffe souvereign nations oder domestic dependent nations. Viele Stämme besitzen seit den 1930er Selbstverwaltungsrechte und besitzen eigene Polizeieinheiten und Gerichte in ihren Indianerreservaten. Normalerweise unterstehen Reservate rechtlich gesehen nicht den Bundesstaaten, auf welchen sie sich physisch befinden.[1] Sie können eigene Gesetze erlassen, die den Rechten der Bundesstaaten widersprechen. Dies trifft besonders auf das Glücksspiel zu. Viele Reservate betreiben Casinos auf ihren Gebieten oder kaufen Grundstücke in Ballungszentren, die sie als ihr Hoheitsgebiete ausgeben. Solche Gebiete werden juristisch Off-reservation trust land genannt. Tribal sovereignty war in der Vergangenheit Thema von vielen Prozessen vor US-Bundesgerichten, wo teilweise sich widersprechende Urteile gefällt wurden. Das Verhältnis zwischen Bundesregierung, Regierungen der Bundesstaaten, den Counties, den Gemeinden, dem Bureau of Indian Affairs, den Stämmen und den Reservaten gilt als kompliziert und verworren. Eine wichtige Frage ist die Zuständigkeit von Gerichten der Stämme über Nicht-Stammesmitglieder, z. B. von Weißen, die in Reservaten wohnen oder Grundstücke in Reservaten besitzen, bzw. Geschäfte mit Reservatsregierungen tätigen. Die Vereinigten Staaten von Amerika erkennen 562 Stämme als federally recognized tribes an.[2] Daneben gibt es auch Stämme, die zwar nicht von der Bundesregierung, aber von einzelnen Bundesstaaten anerkannt werden.

  1. Bureau of Indian Affairs FAQ Federal Indian reservations are generally exempt from state jurisdiction, including taxation, except when Congress specifically authorizes such jurisdiction.
  2. www.civilrights.org (Memento vom 26. März 2017 im Internet Archive) There are currently 562 federally recognized tribes in the U.S. Federal recognition establishes a government-to-government relationship between the federal government and the tribe.

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